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80% arbeiten: Tue es unbedingt!

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„Immer wänn ich Dich bruch, bisch Du nöd Da!“, sagt ein Kollege und schaut mich dabei mehr bedauernd als vorwurfsvoll an. „Das chan nöd si, ich schaffe doch 50%, Du müsstisch mich also statistisch gse jedes zweite Mal finde, wänn mich suechsch!“, stelle ich fest und zwinkere ihm entwaffnend zu. Er muss grinsen und wir gehen zur (Halb)-Tagesordnung über.

Von rund 90 Mitarbeitenden bei Netstream arbeiten 10 Mitarbeitende in einem Teilzeitpensum. Wir beschlossen deshalb, nicht einfach nur passiv zu beobachten und darüber zu sinnieren, sondern unsere eigenen Teilzeit-Kolleginnen und -Kollegen einzeln zum Thema zu befragen. Was wir erfuhren war erstaunlich. Ihre Erfahrungen und Einstellungen zu ihren eigenen Teilzeitpensen sind genau so unterschiedlich wie ihre Beweggründe.

Sasha, unser Vorzeigebeispiel hinsichtlich Pensumreduktion und gleichzeitig der jüngste aller Befragten hat sein Pensum vor zwei Jahren aufgrund seiner Weiterbildung auf 80 % reduziert. Anfangs setzte er sich selbst ganz schön unter Druck. Seine Erwartungen an sich endeten in unzähligen Überstunden. Er begann seine Kollegen um Hilfe zu bitten und erfuhr grenzenlose Rücksicht und Unterstützung seines Teams. Die Umstände, die zu seinem Wandel vom Einzelkämpfer zum Teamplayer führten, nennt er heute liebevoll „therapeutische Wirkung“. Geschäftliche Anrufe an seinem „freien“ Tag erhielt er, im Gegensatz zu seinen Mitschülern, nie.

Das kann unsere Aleksandra nicht behaupten. Ihre Teilzeitgeschichte hat geendet, bevor sie richtig begann. Als Projektleiterin hat sie jahrelang und leidenschaftlich gerne in einem 100 %-Pensum gearbeitet. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter reduzierte sie ihr Pensum auf 80 %. Schon bald fühlte sie, dass sie ihrer Rolle und der Erwartungen an sich selbst als Projektleiterin mit einem mutmasslichen „Frei-Tag“ nicht gerecht wurde. Kunden, welche sie an ihrem freien Tag versuchten zu erreichen, wurden auf ihre Mobilnummer umgeleitet; weil sie das so wollte. Sie stockte ihr Pensum deshalb wieder auf und bereut die Entscheidung bis heute keinen Moment; auch mit mittlerweile zwei Kleinkindern zu Hause.

Keine Kinder, aber dafür ein zeitintensives Hobby, nämlich das Reisen, hat unsere Cinzia. Vor einigen Monaten stellte sie deshalb an ihrem ersten Vorstellungsgespräch die Frage: „Wäre für Euch ein 90 %-Pensum denkbar?“ Unsere HR-Managerin Leandra bejahte begeistert, denn damit kam eine (von vielen) ihrer Visionen wieder zur Sprache: Allen Netstreamlern die Möglichkeit geben auf ein 90 % Pensum zu reduzieren, denn die Reduktion des Pensums erhöht die Work-Life-Balance. Zudem können Mitarbeitende in einem Teilzeitpensum bei verringertem Arbeitsvolumen ihre Zeit für verlängerte Wochenenden oder Hobbys nutzen. Hätte Cinzia unser Angebot angenommen, wenn die Netstream ein 90 %-Pensum nicht ermöglichte? Jein. Grundsätzlich würde sie einen Traumjob deswegen nicht ablehnen. Sie könnte sich aber auch nicht vorstellen, dass eine Firma, deren Werte einem solchen Wunsch eines motivierten Mitarbeitenden nicht stattgeben, zu ihr passen würde.

Ihrer Behauptung, dass jeder 100 %-Job auch in einem 80 %-Pensum erledigt werden kann, würde Florian wohl nicht zustimmen. Er reduzierte sein Pensum, um sich einen Tag pro Woche um seinen Sohn zu kümmern. Eine innige Bindung zu seinem Sohn aufzubauen und eine wichtige Rolle in seinem noch jungen Leben zu spielen, lassen Florian auch ein 60 %-Pensum nicht ausschliessen und so manchen Nachteil des reduzierten Pensums tolerieren. Florian sieht es zwar als riesigen Vorteil, dass sein Vorgesetzter ihm ermöglicht, jeweils die Schicht so zu wählen, dass er seinen Sohn von der Krippe abholen kann. Er würde sich dennoch wünschen, dass seine Anzahl Schichten ebenfalls seinem Pensum angepasst werden würde. Gemeinsam stellen wir fest, dass ein Gespräch über die Reduktion des Pflichtenhefts mit dem Vorgesetzten nicht nur wünschenswert, sondern unbedingt notwendig ist. Sofort ergänze ich unsere „Checkliste Pensumanpassung“ um den Punkt „Gespräch mit dem Vorgesetzen und Mitarbeitenden über neues Pflichtenheft führen“.

Unser Fazit: Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, wenn es um Pensumreduktionen geht in unserer Firma. Umso mehr ist unsere Mitteilung an unsere Mitarbeitenden: 80 % arbeiten: Tue es unbedingt! Resignation sehen wir nicht als Option. Nun wollen wir vor allem eins: Das Teilzeitpensum bei der Netstream attraktiver machen!

Unsere eigene – nicht wissenschaftlich fundierte – These zum Thema Pensumreduktion lautet: Die Reduktion des Pensums bringt dem Mitarbeitenden einen Nachteil: Weniger Lohn. Dafür aber viele, viele Vorteile: Work-Life-Balance, die Möglichkeit einer Weiterbildung, das Geschenk des Mami- bzw. Papitages, die Gelegenheit das Team zur Teamarbeit herauszufordern und wichtige Firmenwerte noch intensiver zu leben: Rücksichtnahme und Menschlichkeit.

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